Selber machen

Dein Traum-Mountainbike findest du nicht immer im Laden und da bleibt nur eine Alternative: der Eigenbau. Hier hast du die Möglichkeit alles nach deinen Bedürfnissen anzupassen und so zu gestalten, wie es dir am besten gefällt. In unserem Beitrag zeigen wir dir, wie du vorgehen solltest, wenn du dein Mountainbike selber zusammenbauen möchtest und für wen sich das überhaupt lohnt.

Welche Vorteile hat es, ein Mountainbike selber zusammenzubauen?

Der größte Vorteil, wenn du dein Mountainbike selber zusammenbaust, liegt auf der Hand: Du kannst dir alles so zusammenstellen, wie du möchtest. Selbst bei dem großen Angebot an Kompletträdern findet nicht jeder das passende Rad für sich, besonders wenn man auf jedes kleine Detail achtet. Du hast also die Möglichkeit ein maßgeschneidertes Fahrrad zu konfigurieren und kannst die Komponenten perfekt auf deine Bedürfnisse und deinen Geschmack anpassen. Zudem ist es für viele sicherlich auch attraktiv ein Einzelstück zu fahren.

Im Gegenzug solltest du aber auch wissen, was du tust. Bevor du dir Bauteile raussuchst, solltest du wissen wie viel Aufwand hinter einem Eigenbau steckt. Du musst nicht nur alles selber zusammenbauen, sondern auch das Auswählen der Komponenten ist mit viel Aufwand und Recherche verbunden. Im weiteren Verlauf des Beitrags geben wir dir zwar eine Anleitung, wie du bei der Konfiguration vorgehen solltest, einem Anfänger würden wir den Eigenbau aber nicht empfehlen.

Wie sollte ich vorgehen, wenn ich mein MTB selber zusammenbauen möchte?

Damit du bei der Wahl der Komponenten nicht ganz im Dunkeln tappst, haben wir einen kleinen Leitfaden für dich, um dir bei dem Bau deines Traumfahrrads zu helfen. Hier kannst du nachlesen in welcher Reihenfolge du die Bauteile auswählen solltest und worauf du achten musst, damit alles kompatibel ist.

Rahmen

Das Herzstück des Fahrrads ist selbstverständlich der Rahmen, weshalb du diesen auch als erstes auswählen solltest. Abhängig ist die Wahl natürlich davon, welche Art von Mountainbike du gerne aufbauen möchtest. Zusätzlich solltest du dir auch bereits bewusst über deine bevorzugte Laufradgröße sein. Informiere dich gut über die verschiedenen Geometrien und lese, wenn möglich, nach, wie sich der Rahmen in der Praxis verhält. Ist nämlich erstmal alles zusammengebaut, kannst du den Rahmen nicht mehr zurückgeben.

Steuersatz

Jetzt wo du den Rahmen ausgewählt hast, kannst du dich auf die Suche nach einem geeigneten Steuersatz machen. Um zu sehen, was für dich geeignet ist, musst du einen Blick in die Angaben deines Rahmenherstellers werfen. Dort solltest du die Maße sowie die Art des Steuersatzes, den du benötigst, nachlesen können. Wichtig für die Wahl des Steuersatzes sind auch die Maße des Gabelschafts, mit dem wir uns später beschäftigen.

Antrieb

Beim Eigenbau ist der Antrieb ein großes Thema, denn hierzu gehören eine Menge Komponenten. Zum einen benötigst du natürlich eine Kurbelgarnitur mit Kettenblatt und passenden Innenlager, hinzukommen aber auch noch Kassette, Umwerfer, Schaltwerk und Kette, welche auch wieder miteinander kompatibel sein müssen. Zur Auswahl stehen auch gesamte Schaltgruppen, bei denen du direkt ein Komplettpaket bekommst. Die Wahl des Innenlagers ist wieder vom Rahmen abhängig. Standards im MTB-Bereich sind die Pressfit-Lager und die geschraubten BSA-Lager. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um passende Pedalen auszuwählen.

Fahrwerk

Eine weitere Entscheidung mit großem Einfluss ist die Wahl deines Fahrwerks. In den Angaben des Rahmenherstellers kannst du nachlesen, wie viel Federweg du verbauen kannst, ohne Materialschäden zu riskieren. Ein weiterer Grund, um die Angaben einzuhalten ist auch das Fahrverhalten, denn die Geometrie kann durch ein ungeeignetes Fahrwerk schnell ruiniert werden. Zunächst solltest du dich für eine Federgabel entscheiden. Da das Angebot aber schier endlos ist, solltest du dich vorher gut informieren und dir darüber bewusst sein, welche Eigenschaften und Funktionen die Gabel mit sich bringen soll. Außerdem solltest du darauf achten eine Gabel zu wählen, die genügend Platz für deine gewünschte Reifenbreite lässt.

Wenn du dir ein vollgefedertes Mountainbike zusammenbaust, ist hier auch noch die Wahl des Dämpfers wichtig. Wie schon bei der Gabel gibt es ein großes Angebot und du entscheidest, welche Funktionen du benötigst und wie viel Geld du ausgeben möchtest. Achte darauf, dass Dämpferlänge und Hub zum Rahmen und zur gewählten Federgabel passen.

Bremsen

Für die nötige Kontrolle und ein Gefühl von Sicherheit sorgt das Bremssystem. Mittlerweile Standard im Mountainbike-Bereich sind die hydraulischen Scheibenbremsen. Die Aufnahmen für Scheibenbremsen sind bereits an Gabel und Rahmen angebracht und geben damit auch vor, wie groß du deine Bremsscheiben wählen kannst. Abhängig ist die Bremskraft aber natürlich auch vom Bremssattel, von denen es eine große Auswahl am Markt gibt. Passend dazu fehlen dann noch die Bremsbeläge. Auch die Bremshebel solltest du nicht vergessen. Teure Modelle bieten mehr Einstellmöglichkeiten und lassen sich besser an deine Vorlieben anpassen, weshalb die Investition eine Überlegung wert ist.

Lenker, Vorbau und Griffe

Um dein Einzelstück zu vollenden sind noch einige Anbauteile nötig. Die Länge des Vorbaus beeinflusst das Lenkverhalten des Fahrrads. Auch die Wahl des Lenkers ist nicht unwichtig und hängt gewissermaßen auch mit der Vorbaulänge zusammen. Einen kurzen Vorbau solltest du mit einem langen Lenker kombinieren und umgekehrt. Neben der Länge des Lenkers sind auch Werte wie Rise, Upsweep und Backsweep wichtig, denn diese beeinflussen deine Haltung auf dem Rad. Um das Cockpit abzurunden, fehlen noch geeignete Griffe, die natürlich genug Halt bieten, vor allem für Tourenfahrer aber auch komfortabel sein sollten.

Sattel und Sattelstütze

Ein weiteres Bauteil, welches du unter keinen Umständen unterschätzen solltest, ist der Sattel. Da du auf diesem hoffentlich eine ganze Menge Zeit verbringen wirst, sollte die Wahl gut überlegt sein. Abhängig ist die Wahl des Sattels von Einsatzbereich und deiner Anatomie. Es kann durchaus sinnvoll sein, dich beraten zu lassen und einige Modelle vor Ort zu testen. Bei der Sattelstütze musst du auf den passenden Durchmesser zum Sitzrohr achten. Ansonsten kannst du natürlich auch eine Vario-Sattelstütze verbauen, wenn du die Flexibilität benötigst.

Fazit

Der Eigenbau ist definitiv möglich und gerade für Enthusiasten eine Option, die man in Betracht ziehen kann. Du solltest allerdings wissen, was du tust und viel Zeit in die Recherche und die Auswahl der richtigen Komponenten investieren, damit am Ende auch alles passt und aufeinander abgestimmt ist. Willst du alles selber zusammenbauen, benötigst du außerdem etwas technisches Know-How und das richtige Werkzeug.

Wenn du noch weitere Tipps zum Fahrradbau suchst, kannst du dich auf unserer Plattform Beyond Move umschauen. Wir vertreiben selbst keine Produkte, sondern haben es uns zum Ziel gesetzt, Transparenz zu dem Thema Smart Mobility zu schaffen.

FAQ's – Wir beantworten eure häufigsten Fragen

Hardtail oder Fully?

Die Frage ob Hardtail oder Fully besser zu dir passt, ist vom Einsatzzweck und vom Budget abhängig. Hardtails haben ein geringeres Gewicht und eignen sich vor allem für Touren in leichterem Gelände. Willst du lieber wurzelige Pfade erkunden und Abfahrten unsicher machen, dann ist der zusätzliche Dämpfer beim Fully hilfreich. Vollgefederte Moutainbikes sind bei vergleichbarer Qualität etwas teurer.

Einfach- oder Zweifach-Schaltung am Mountainbike?

Bei Einfach-Schaltungen fällt ein Umwerfer weg, was die Bedienung etwas vereinfacht. Mittlerweile haben die Schaltungen mit nur einem Kettenblatt Dank einer breiten Kassette auch hohe Übersetzungsbandbreiten. Der Vorteil der Zweifach-Schaltungen ist die kleinere Abstufung zwischen den Gängen. Durch die zusätzlichen Komponenten ist die Zweifach-Variante aber auch schwerer.

Ist es günstiger ein Fahrrad selber zusammenzubauen?

Falls du dir erhoffst mit dem Eigenbau etwas Geld zu sparen, müssen wir dich leider enttäuschen. Selbst der Gesamtpreis der Komponenten wird sehr wahrscheinlich bereits höher ausfallen als der Preis eines vergleichbaren Komplettrads. Grund dafür sind Mengenrabatte bei den Herstellern und die Verwendung von markeneigenen Bauteilen. Hinzu kommen Kosten für Werkzeug und viel Aufwand.

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