Selber machen
Statt einem Rennrad von der Stange, möchtest du es lieber etwas persönlicher und deinen Renner selber zusammenbauen? Trotz der großen Auswahl an Fahrrädern steht deine gewünschte Kombination an Komponenten nicht zur Auswahl? In unserem Beitrag zeigen wir dir, wie du bei der Wahl der Bauteile am besten vorgehen solltest und was es zu beachten gibt, damit dir und deinem Traumrad nichts mehr im Weg steht.
Was sind die Vorteile, wenn du ein Rennrad selber zusammenbaust?
Falls du dein Fahrrad selber zusammenbauen möchtest, um Geld zu sparen, müssen wir dich leider enttäuschen. Große Hersteller können ihre Komponenten in großen Mengen bestellen und kommen somit auf einen deutlich geringeren Stückpreis. Hinzu kommt, dass viele Anbauteile bei Kompletträdern vom Fahrradhersteller selber produziert werden und natürlich deutlich günstiger sind als Markenprodukte. Demnach bezahlst du in den meisten Fällen bereits bei den Komponenten mehr Geld als bei einem vergleichbaren Fahrrad von der Stange. Zusätzlich solltest du auch Kosten für Werkzeug mit einberechnen, welche sich auf mehrere hundert Euro belaufen können.
Ist es günstiger ein Rennrad selber zusammenzubauen?
Es gibt zwar eine riesige Auswahl an Kompletträdern, aber das heißt noch lange nicht, dass es auch für jeden das perfekte Rennrad gibt. Wenn du spezielle Wünsche hast, bleibt dir oft nur die Wahl die Komponenten am Komplettrad auszutauschen oder alternativ baust du dir dein Traumrad selber zusammen. Damit hast du die Möglichkeit alle Komponenten deinen Vorlieben nach zu wählen und dabei gleichzeitig eine besondere persönliche Verbindung zu deinem Fahrrad aufzubauen. Der Eigenbau ist ebenfalls eine gute Option für alle mit Körpermaßen, die von der Norm abweichen und deshalb kein passendes Rad auf dem Markt finden.
Wie sollte ich vorgehen, wenn ich mein Rennrad selber zusammenbauen möchte?
Der Eigenbau eines Rennrads erfordert viel Planung und Recherche. Um dir bei der Konfiguration zu helfen, haben wir eine kleine Anleitung für dich zusammengestellt, an die du dich richten kannst, damit am Ende auch alles zusammenpasst.
Rahmen
Willst du dir ein Rennrad selber zusammenbauen, ist es sinnvoll zunächst einen geeigneten Rahmen auszuwählen. Grund dafür ist, dass der Rahmen die Wahl deiner weiteren Komponenten etwas einschränkt, beziehungsweise weißt du, welche Größen und Passformen du wählen musst. Beim Rahmen spielen Material, Einsatzzweck und Geometrie eine wichtige Rolle. Wähle also etwas aus, was zu deinen Vorhaben und deinen Körpermaßen passt. Bei Rennradrahmen sind Gabel und Steuersatz oft schon mit dabei, achte also darauf, dass dir das Gesamtpaket zusagt. Hier musst du dich auch bereits entscheiden, ob du Scheibenbremsen oder lieber die klassischen Felgenbremsen verwenden willst.
Antrieb
Ein weiterer enorm wichtiger Punkt ist der Antrieb. Hierzu gehören eine Menge Bauteile und es gibt einiges zu beachten. Während die von dir gewählten Komponenten von deinem Budget und deinen Ansprüchen abhängen, solltest du aber darauf achten ein passendes Innenlager zu wählen. Welche Form du benötigst, kannst du in den Angaben des Rahmenherstellers wählen. Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du gleich eine gesamte Rennradgruppe kaufen, die alle notwendigen Schaltkomponenten beinhaltet. Wenn du stattdessen einzelne Bauteile miteinander kombinieren willst, achte darauf, dass alles kompatibel ist.
Laufräder
Beim Laufrad stehen dir verschiedene Optionen zur Auswahl. Einerseits hast du die Möglichkeit einen fertigen Laufradsatz zu kaufen. Falls es aber auch hier wieder etwas individueller sein soll, kannst du deine Laufräder selber aufbauen. Das ist nicht nur mit mehr Aufwand verbunden, sondern verlangt auch etwas technisches Know-How, weshalb wir Anfängern davon abraten. Außerdem solltest du bedenken, dass du eine ganze Menge zusätzliches Werkzeug benötigst, welches nicht günstig ist. Die Aufnahme des Ritzelpakets, der Rotor, muss zur Schaltgruppe passen.
Cockpit
In einigen Fällen ist beim Rahmen bereits ein Vorbau dabei. Ist das nicht der Fall, musst du dir selber einen besorgen. Wichtig ist hier vor allem die richtige Länge, welche abhängig von deinen Körpermaßen ist. Mit Spacern kannst du später noch einige Anpassungen vornehmen. Die Breite des Lenkers solltest du von deiner Schulterbreite abhängig machen. Der Klemmbereich muss zum Vorbau passen.
Sitzelemente
Ist die Sattelstütze nicht beim Rahmen dabei, musst du beim Kauf darauf achten die richtige Länge zu wählen. Am einfachsten ist das, wenn du deine Sattelhöhe kennst, denn so kannst du anhand der Sitzrohrlänge errechnen, wie lang die Sattelstütze sein muss. Natürlich muss auch der Durchmesser zum Sitzrohr passen. Ähnlich wie beim Cockpit müssen auch Sattel und Sattelstütze im Klemmbereich zusammenpassen, ansonsten kannst du aber wählen, was du möchtest.
Fazit
Wenn du bereits etwas Erfahrung im Rennradsport und ein gewisses Basiswissen zu den Komponenten hast, dann ist die Auswahl gar nicht so schwer. Auch der Aufbau ist mit technischem Verständnis und etwas Zeitaufwand möglich, allerdings wird oft Spezialwerkzeug benötigt. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bekommst du mit dem Eigenbau zwar nicht, dafür aber ein maßgeschneidertes Fahrrad mit einer persönlichen Bindung.
Wenn du noch weitere Tipps zum Fahrradbau suchst, kannst du dich auf unserer Plattform Beyond Move umschauen. Wir vertreiben selbst keine Produkte, sondern haben es uns zum Ziel gesetzt, Transparenz zu dem Thema Smart Mobility zu schaffen.
FAQ's – Wir beantworten eure häufigsten Fragen
Felgen- oder Scheibenbremse am Rennrad?
Der größte Vorteil der Felgenbremsen ist das niedrige Gewicht und die bessere Aerodynamik. Scheibenbremsen hingegen sorgen für mehr Bremskraft und behalten diese auch bei Nässe bei, weshalb sie eine gute Wahl für Allwetterfahrer sind. Zusätzlich nutzen sie nicht die Felgen ab. Die Wartung hingegen ist bei Felgenbremsen einfacher.
Aluminium- oder Carbonrahmen am Rennrad?
Rennräder mit Carbonrahmen sind oft deutlich teurer, doch worin liegen überhaupt die Unterschiede? Hochwertige Aluminiumrahmen liegen in Sachen Steifigkeit und Dämpfung tatsächlich gar nicht so weit hinter den Rahmen aus Carbon, allerdings sind sie in der Regel oft deutlich schwerer. Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss jeder für sich entscheiden.
Mechanische oder elektronische Schaltung am Rennrad?
Elektronische Schaltungen sind nun schon seit einigen Jahren auf dem Markt und so langsam wird diese Variante auch bei günstigeren, bezahlbaren Schaltgruppen eingeführt. Die Vorteile der elektronischen Schaltungen sind ihre unvergleichbare Präzision, die Einstellungsmöglichkeiten und die einfachen Gangwechsel per Knopfdruck. Trotzdem sind sie gegenüber den mechanischen Optionen immer noch sehr teuer.