Die Marke KTM im Test

KTM hat 1964 mit der Produktion von Fahrrädern begonnen, da die Motorfahrzeugfertigung zu dieser Zeit wirtschaftlich nicht besonders gut dastand. Die Leitung der Sparte wurde in der Vergangenheit zwar einige Male gewechselt, trotzdem ist das Unternehmen immer noch erfolgreich. In unserem Beitrag findest du die wichtigsten Informationen zu den Fahrrädern von KTM und einige Modelle haben wir auch für dich getestet.

KTM hat ein sehr großes Sortiment, welches gleichzeitig sehr vielseitig ist. Dort findest du Mountainbikes, Trekkingbikes, Gravelbikes, Crossräder, Citybikes Rennräder und Fahrräder für Kinder und Jugendliche. Mittlerweile ist auch die E-Bike-Sparte von KTM beachtlich. Die Modelle tragen den Beinamen Macina, wodurch du sie leicht erkennen kannst. Optisch fallen die Fahrräder von KTM hauptsächlich wegen ihrer Farbgebung auf. Oft wird Orange verwendet, welches sich auch im Logo von KTM wiederfindet.

Auch preislich ist KTM breit aufgestellt. Auf sehr günstige Modelle wird aber verzichtet, um eine gewisse Qualität zu bieten. Die ersten City- und Mountainbikes bei KTM bekommst du für knapp 600 Euro. Günstige E-Bikes gibt es ab 2500 Euro. Am oberen Ende hingegen stehen Fahrräder, die bereits im fünfstelligen Bereich liegen. Die Spanne ist groß, trotzdem wird mit verschiedensten Ausstattungsvarianten auch alles dazwischen abgedeckt. So kannst du definitiv ein Fahrrad für dein Budget finden.

Nun wollen wir aber auch herausfinden wie sich die Fahrräder von KTM wirklich schlagen. Wir haben uns einige Modelle herausgesucht und für euch getestet.

Beim KTM Scarp dreht sich alles um Performance. Das Marathan-Fully wurde für den Renneinsatz entwickelt und wird von KTM in verschiedenen Ausstattungsoptionen angeboten. Eine von diesen ist das KTM Scarp Master, welche sich nur geringfügig von den Topmodellen der Serie unterscheiden soll, trotzdem aber eine ganze Ecke günstiger ist. Hat KTM hier die richtige Balance von Preis und Performance gefunden?

Herzstück des Scarp Master ist ein leichter Carbon-Rahmen, welcher dich in eine sehr sportliche Sitzposition bringt. Ein steiler Sitzwinkel und ein flacher Lenkwinkel sorgen für gute Kraftübertragung und Kontrolle. Damit du für die immer anspruchsvoller werdenden XC-Strecken gerüstet bist, ist das Mountainbike mit einem hochwertigen Fahrwerk ausgestattet. Die Fox Float SC Factory Federgabel und der Fox Float DPS Factory Dämpfer liefern 100mm Federweg, bieten viele Einstellmöglichkeiten, können mit gutem Ansprechverhalten überzeugen und erlauben dabei effizienten Vortrieb. Im Vergleich zu den Topmodellen wird dann bei der Schaltung etwas gespart. Trotzdem arbeitet die Shimano XT-Schaltung sehr schnell und unterscheidet sich funktionell kaum von teureren Gruppen, sondern ist nur etwas schwerer. Auch die Bremse stammt aus der XT-Gruppe und ist mit nur 2 Kolben und 160mm Bremsscheiben recht leicht. Die 29 Zoll DT-Swiss Laufräder bieten viel Laufruhe und gute Überrolleigenschaften und sind mit einer Reifenkombination von Schwalbe bestückt. Der Racing Ray auf dem Vorderrad sorgt für viel Grip in Kurvenfahrten, während der Racing Ralph auf dem Hinterrad einen angenehm geringen Rollwiderstand aufweist.

Insgesamt bietet das KTM Scarp 29 Master ein sehr potentes Gesamtpaket mit dem auch ambitionierte Sportler jede Menge Freude haben können. Die Komponenten sind gut durchdacht und dem Preis des XC-Fullys angemessen.

Mit der Macrina Cross Modellreihe bietet KTM einen E-Bike Allrounder für Touren im Gelände und auf der Straße. Das 510 ist die günstigste Austattungsvariante der Alleskönner. Es stellt sich also die Frage, was du bei einem E-Bike für knapp 2700 Euro erwarten kannst.

Beim Antrieb hat sich KTM für den Bosch Performance Line Motor entschieden. Dieser liefert mit 65Nm Drehmoment genug Kraft, um auch im Gelände zu unterstützen und Anstiege zügig zu bezwingen. Der Bosch PowerPack Akku liefert 500Wh. Damit kommt man, je nach Unterstützungsstufe, schon relativ weit. Sehr ausgedehnten Touren solltest du dann aber doch gut durchplanen. Der Rahmen des Macina Cross 510 bietet eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Für etwas mehr Geländetauglichkeit soll die SR Suntour NEX E25 Stahlfedergabel sorgen. Leider kannst du hier aber wirklich nicht viel erwarten außer jede Menge zusätzliches Gewicht. Beim Federverhalten sind Unterschiede zu einer Starrgabel kaum bemerkbar und auch Einstellmöglichkeiten bietet die Stahlfeder so gut wie gar nicht. Um den Preis zu drücken hat KTM auch bei der Schaltung und den Bremsen gespart. Die Shimano Alivio Schaltgruppe befindet sich zwar eher im unteren Preissegment, erfüllt aber seinen Zweck und ist sehr zuverlässig. Am KTM Cross 510 bietet dir die Kettenschaltung 9 Gänge. Um ein Abspringen der Kette zu verhindern hat KTM außerdem einen Kettenschutz verbaut. Mit den Shimano MT200 bekommst du außerdem noch ein paar Scheibenbremsen spendiert. Zugegebenermaßen sind diese aber etwas unterdimensioniert für ein E-Bike und können bei längeren Abfahrten schnell an ihre Grenzen kommen. Solange du dich in der Ebene bewegst, ist die Bremskraft aber ausreichend. Trotz des recht niedrigen Preises hat KTM noch nützliches Zubehör wie eine Lichtanlage, Schutzbleche und einen Seitenständer angebracht.

Wie erwartet muss man beim Macina Cross 510 einige Kompromisse eingehen, was aber auch keine große Überraschung ist. Mit der Ausstattung ist das Crossbike auch ein guter Begleiter im Alltag.

Egal was für ein Fahrrad du suchst, die Chancen, dass du es bei KTM findest, sind recht hoch. Der Hersteller aus Österreich hat ein großes und vielseitiges Angebot. Die Fahrräder von KTM sind gut ausgestattet, im Bereich Preis-Leistung allerdings keine Besonderheit. Trotzdem kannst du dich bei KTM auf gute Qualität verlassen und die hat eben ihren Preis.

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