Die Marke Merida
Merida produziert bereits seit 1973 Fahrräder mit hoher Qualität, doch seit einigen Jahren fliegt das Unternehmen aus Taiwan eher unter dem Radar. Wir haben die Marke Merida für euch getestet und uns dafür verschiedenste Modelle etwas genauer angeschaut. Die Ergebnisse findest du im nachfolgenden Beitrag.
Merida Crossway 40 Test
In seinem Sortiment hat Merida das Crossway als ein Trekkingbike eingestuft, doch bereits auf den ersten Blick wirkt das Fahrrad deutlich sportlicher als seine Konkurrenz und erinnert viel mehr an ein Crossbike. Das Crossway 40 ist die günstigste Ausstattungsform der Modellreihe und ist bereits für eine UVP von 649 Euro zu haben.
Der Rahmen des Merida Crossway ist aus Aluminium gefertigt und wirkt auf den ersten Blick recht hochwertig. Bei der Geometrie wurde ein Mittelweg zwischen Komfort und Sportlichkeit gewählt, wodurch das Fahrrad zwar vielseitig ist, allerdings auch in keinem Bereich große Stärken aufweist. Etwas Schade: Die Schalt- und Bremszüge sind nicht im Rahmen integriert, sondern verlaufen unter Ober- und Unterrohr. Immerhin gibt es die Möglichkeit im Nachhinein noch Schutzbleche oder Gepäckträger anzubringen, da vorgesehene Halterungen bereits vorhanden sind.
Für mehr Komfort und bessere Offroad-Tauglichkeit soll die Suntour NEX HLO Federgabel mit 63 mm Federweg sorgen. In der Praxis gelingt das aber nur bedingt. Die Stahlfeder aus dem unteren Preissegment bringt kein besonders gutes Ansprechverhalten mit sich und lässt sich auch nur bedingt über die Vorspannung einstellen. Bei kleinen Unebenheiten wirst du deswegen kaum einen Unterschied merken, größere Schläge werden aber durchaus etwas abgefedert.
Die Shimano Altus Schaltung beim Merida Crossway 40 bietet 3×9 Gänge, ist aber auch eine preiswerte Schaltgruppe. Grundsätzlich erfüllt die Schaltung ihren Zweck und bietet eine große Bandbreite bei kleinen Abstufungen, ist aber auch ziemlich schwer. Freuen kannst du dich über eine hydraulische Shimano BR-MT200 Scheibenbremse. Mit 2 Kolben und 160 mm Bremsscheiben ist diese zwar recht klein dimensioniert, bringt aber trotzdem einige Vorteile mit sich wie gute Dosierbarkeit und bessere Funktion bei Nässe im Vergleich zu Felgenbremsen.
Das Merida Crossway 40 ist trotz der preiswerten Ausstattung ein vielseitiges Fahrrad. Du kommst damit problemlos durch den Alltag, kannst dich nach Feierabend oder am Wochenende aber auch mal sportlich betätigen.
Merida Silex 700 Test
Gravel-Bikes erfreuen sich großer Beliebtheit. Zwar finden viele Hobbyfahrer gefallen an den Vorteilen eines Rennrads, den meisten ist es dann aber doch zu eindimensional. Die Gravel-Bikes, zu denen auch das Merida Silex 700 zählt, schließen diese Lücke, indem sie ein sportliches Gesamtpaket für die Straße und den gelegentlichen Abstecher auf den Schotterweg bieten.
Das Herzstück des Merida Silex 700 ist der leichte Aluminiumrahmen. Beim Blick auf die Geometriedaten sind die Zahlen doch recht konservativ. Statt langem Reach sitzt man recht aufrecht und komfortabel, was zwar bequem ist, den sportlichen Aspekt aber auch etwas einschränkt. Die Gabel des Gravel-Bikes ist hingegen aus Carbon und damit nicht nur leichter, sondern auch in der Lage Stöße besser abzufedern.
Da der Gravel-Bike-Trend große Wellen schlägt, hat Shimano sogar eine spezielle Schaltgruppe für den Bereich entwickelt, welche auch beim Merida Silex 700 zum Einsatz kommt. Die GRX liegt in diesem Fall auf ähnlichem Niveau wie die hochwertigen Rennrad-Gruppen von Shimano, ist aber etwas robuster, bietet mehr Reifenfreiheit und eine größere Übersetzungsbandbreite. Passend zum Einsatzbereich kommt die GRX auch mit hydraulischen Scheibenbremsen, die für den Geländeeinsatz deutlich besser geeignet sind.
Merida Big Nine 300 Test
Die Big Nine Modellserie umfasst die Cross-Country-Hardtails, welche auf 29 Zoll Laufrädern rollen. Ihre Stärke haben die Fahrräder bei sportlichen Fahrten im leichten Gelände. Das steife Heck und das im Vergleich zum Fully geringe Gewicht macht die Hardtails besonders im Uphill und im Antritt spaßig zu fahren. Das Big Nine 300 ist im unteren Preissegment und markiert den unteren Anfang für ambitionierte Einsteiger und Hobbyfahrer.
Das Merida Big Nine 300 basiert auf einem Aluminiumrahmen. Die Geometrie ist im Vergleich zu anderen Modellen doch eher konservativ, sorgt aber für ein agiles Fahrgefühl und fühlt sich besonders auf kurvigen Strecken wohl. Die ersten Schwächen zeigen sich dann aber leider bereits bei der Federgabel. Die Suntour XCR32 kommt aus dem unteren Preissegment, bringt ein hohes Gewicht mit sich und lässt in Sachen Sensibilität zu wünschen übrig. Allein das kann ambitioniertere Fahrer schon eine Menge Fahrspaß kosten. Ganz gut ist das Hardtail von Merida dafür bei der Schaltung aufgestellt. Zum Einsatz kommt die Shimano Deore, welche zwar die günstigste Gruppe von Shimano im richtigen Mountainbike-Bereich ist, dafür aber alles mitbringt, um die ersten Abenteuer im Gelände zu erleben. Die zwei Kettenblätter sorgen für eine hohe Übersetzungsbandbreite bei feinen Gangabstufungen. Du solltest also kein Problem damit haben einen passenden Gang zu finden. Etwas gespart wurde dann aber leider wieder bei den Bremsen. Hier werden hydraulische Scheibenbremsen von Tektro mit 180 mm Discs von Shimano verbaut. Bei langen Abfahrten kann die Bremse überhitzen, was zum Abfall der Bremsleistung führt. Das Gesamtgewicht des Merida Big Nine 300 liegt bei knapp 13,2 kg. Damit ist das Hardtail zwar kein Fliegengewicht, kann sich in der Preisklasse aber durchaus sehen lassen und sorgt für gute Uphilleigenschaften sowie leichtes Handling.
Für den Preis ist das Merida Big Nine 300 kein schlechtes Fahrrad, allerdings sollte dir bewusst sein, dass du einige Kompromisse eingehen musst. Da die Federgabel zu den teuersten Komponenten am Fahrrad zählt, ergibt hier ein Nachrüsten auch nur wenig Sinn. Besser wäre da der Griff zum nächstbesseren Modell. Das bedeutet aber nicht, dass du mit dem Big Nine 300 keinen Spaß haben kannst. Falls du nur gelegentlich eine Feierabendrunde oder eine entspannte Tour fahren willst, kannst du auch hiermit glücklich werden.
Fazit
Die Fahrräder der Marke Merida sind durchaus empfehlenswert. Das Portfolio ist vielseitig und dürfte somit eine Vielzahl von Fahrradfahrern ansprechen. Betrachtet man die einzelnen Modelle findet man stimmige Ausstattungen zu fairen Preisen, die aufgrund der guten Verarbeitungsqualität auch noch sehr hochwertig aussehen.
Wenn du auf der Suche nach weiteren Informationen zu weiteren Fahrradmarken bist, dann sieh dich auf unserer Plattform um. Beyond Move ist eine zukunftsorientierte, unabhängige Community, die dich bei der Entscheidungsfindung unterstützt.
FAQ's – Wir beantworten eure häufigsten Fragen
In welcher Preisklasse befindet sich die Marke Merida?
Merida lässt sich in keine spezifische Preisklasse einordnen, da der Hersteller viele verschiedene Ausstattungsvarianten zu unterschiedlichsten Preisen anbietet. Somit sollte es auch kein Problem für dich darstellen ein passendes Fahrrad für dein Budget zu finden.
Welche Fahrräder bietet die Marke Merida an?
Was die Fahrradgattungen angeht, ist Merida breit aufgestellt. Bei der Marke findest du eine Vielzahl von Mountainbikes vom Hardtail bis zum Enduro, eine große Auswahl an Rennrädern und Gravelbikes, sowie Cyclocrosser, Fitnessbikes, Trekkingbikes und Fahrräder für Kinder und Jugendliche.
Wo werden Merida Fahrräder produziert?
Merida hat zwar einen Standort in Deutschland, der Hauptsitz des Unternehmens liegt aber in Taiwan. Ein Großteil der Entwicklung und Konzeption findet in Deutschland statt.