Merida Trail-Bikes im Test

Das Merida Mountainbikes bauen kann, hat der Hersteller die vergangen Jahre mehrfach bewiesen. Wir haben einen genaueren Blick auf die Merida Trail-Bikes geworfen, die sich derzeit großer Beliebtheit erfreuen. Unsere Ergebnisse findet ihr im nachfolgenden Beitrag.

Bevor wir dir die Merida Trail-Bikes vorstellen, wollen wir zunächst klären, was ein Trail-Bike überhaupt ist. Auf dem Mountainbike-Markt tauchen ja ständig neue Begriffe auf, die die Suche nach einem passenden Fahrrad eher verkomplizieren. 

Was heute als Trail-Bike gilt, hat man vor einigen Jahren gerne noch als All-Mountain bezeichnet. Gemeint sind damit in den meisten Fällen vollgefederte Mountainbikes mit eher wenig Federweg. Die Spanne reicht bei den Fahrwerken von etwa von 120 mm bis 140 mm. Für die anspruchsvollsten Trails und Abfahrten sind die Trail-Bikes damit noch nicht geeignet, dafür sind sie aber auch auf den Strecken, auf denen die meisten von uns regelmäßig unterwegs sind, nicht unterfordert und sorgen somit für viel Fahrspaß. Das Trail-Bike ist deshalb meistens die beste Wahl für die Hometrails. Trotzdem gibt es auch in der Kategorie einige Unterschiede. Manche Trail-Bikes haben ihre Stärken im Uphill oder Downhill, andere sind einfach gute Allrounder. Abhängig ist das von der Rahmengeometrie und der Ausstattung. Da die Trail-Bikes nicht ganz so robust aufgebaut sind, sind meistens aber leichter und machen deshalb auch bergauf Spaß. Dass es nicht immer vollgefedert sein muss, zeigen aber mittlerweile auch viele Hersteller, unter anderem auch Merida. Die Trail-Hardtails bekommen ordentlich Federweg an der Front und werden für schnelle Abfahrten optimiert.

So nun wollen wir dir aber endlich die Trail-Bikes von Merida vorstellen. Dafür haben wir uns sowohl eine vollgefedertes Variante als auch ein Hardtail herausgesucht.

Ein Bike was für Spaß auf der Abfahrt sorgen soll, muss nicht immer gleich vollgefedert sein. Viele Hersteller bieten mittlerweile auch Trail-Hardtails mit üppiger Federgabel an, die ihren Fokus auf dem Downhill haben. Auch Merida hat mit dem Big Trail 500 so ein Hardtail im Angebot und ermöglicht damit Trailspaß zum günstigen Preis.

Herzstück des Big Trails ist ein Aluminiumrahmen. Der flache Lenkwinkel gibt auf dem Trail, trotz recht kurzer Bauweise, viel Laufruhe, während der steile Sitzwinkel dafür sorgt, dass du bergauf noch ordentlich pedalieren kannst. Bei der Gabel hat sich Merida für eine RockShox Recon Silver RL entschieden. Die Recon ist zwar eine eher preiswerte Gabel, bietet aber trotzdem gute Einstellmöglichkeiten und gibt dem Hardtail mit satten 140 mm Federweg mehr Reserven auf der Abfahrt. Recht solide ist auch die Shimano Deore Antriebsgruppe, welche sich funktionell nur geringfügig zu den teuren Schaltungen unterscheidet. Die 11 Gänge bieten eine gute Bandbreite bei akzeptabler Gangabstufung. Etwas enttäuschend sind leider die Bremsen des Trail-Bikes. Hier kommt die günstige Alternative von Tektro zum Einsatz. Auch in Kombination mit den 180 mm Scheiben von Shimano könnte die Bremsperformance etwas besser sein. Die meisten weiteren Anbauteile sind von Merida selbst und auch nicht sonderlich hochwertig, aber erfüllen ihren Zweck. In der Ausstattungsvariante kommt das Merida Big Trail 500 auf ein Gewicht von 14,2 kg. Das ist in der Preisklasse angemessen, bremst dich zusammen mit den breiten, stolligen Maxxis Dissector Reifen bergauf etwas aus. Aber beim spaßigen Trail-Hardtail liegt der Fokus ja nun mal auch auf der Abfahrt, weshalb du keinen effizienten Vortrieb wie beim XC-Racer erwarten solltest.

Die Trail-Bikes sind immer wieder sehr gefragt, denn für die meisten Hometrails und Feierabendrunden ist so ein Fully auch mit etwas weniger Federweg, wie das Merida One Twenty völlig ausreichend. In der Ausstattungsvariante One Twenty 7000 kommt das Trail-Bike mit einem hochwertigen Komponentenmix.

Der Rahmen des Merida One Twenty 7000 ist aus Carbon gefertigt, der Hinterbau allerdings aus Aluminium. Beim Blick auf die Geometrie wirkt das Trail-Bike doch eher klassisch. Der Reach ist recht kurz und der Lenkwinkel mit 67,3 Grad eher steil. Trotzdem sitzt du recht sportlich im Sattel und kannst ordentlich Druck auf die Pedale bringen. Die Ausstattungsvariante One Twenty 7000 ist durchweg mit hochwertigen Komponenten bestückt. Für die Federung sorgen die Fox Rhythm 34 Float und der Fox Performance Float DPS Dämpfer mit je 130 mm Federweg. Auf dem Papier klingt das zunächst nach nicht besonders viel, trotzdem macht das Trail-Bike bergab richtig Spaß und ist dabei auch richtig zügig unterwegs. Merida hat dem One Twenty 7000 außerdem eine komplette XT Gruppe samt Bremse verpasst. Die Shimano XT Komponenten überzeugen wie gewohnt und lassen kaum Wünsche offen. Dank 29 Zoll Rädern bietet das Mountainbike viel Laufruhe und gutes Überrollverhalten. Die Felgen sind Tubeless Ready, werden aber mit Schlauch ausgeliefert und kommen leider auch ohne passendes Felgenband oder Ventile. Falls du schlauchlos fahren willst, musst du also erst umbauen. 

Das Merida One Twenty 7000 ist ein solides Trail-Bike, welches seine Stärken vor allem in der Abfahrt hat. Trotzdem sind auch Anstiege kein Problem, vor allem wenn man den Dämpfer vorher sperrt. Insgesamt ist das Bike gut ausgestattet, bei dem Preis sticht aber auch nichts sonderlich heraus.

Mit dem One Twenty und dem Big Trail hat Merida sowohl ein vollgefedertes, als auch ein Trail-Bike für Hardtail-Fans und preisbewusste Abfahrtsliebhaber. Beide werden ihrem Einsatzzweck gerecht und sorgen für jede Menge Spaß, wenn es auf dem Trail bergab geht. 

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