Specialized E-Bikes im Test

Specialized ist bekannt dafür sportliche Fahrräder höchster Qualität zu produzieren. Kann das gleiche auch über die E-Bikes gesagt werden? Wir haben uns die Specialized E-Bikes genauer angeschaut und zeigen euch, ob sich der Kauf lohnt.

Eine Besonderheit der Specialized E-Bikes sind die Motoren, denn diese findet man bei keinem anderen Hersteller. Oder vielleicht doch? Tatsächlich basieren die Specialized Motoren auf den Antriebssystemen von Herstellern, welche auch bei anderen Fahrradmarken verwendet werden. Die normalen E-Bike-Motoren sind von Brose und die leichtgewichtigen Motoren, welche bei den SL-Modellen und Rennrädern eingesetzt werden von Mahle. Specialized aber stattet die Motoren mit einer besonderen Software aus, welche das Fahrgefühl noch verfeinern und den Antrieb auf das Einsatzgebiet des Fahrrads anpassen soll. Die Motoren werden dann beispielsweise mit den Zusätzen “trail tuned” oder “street tuned” versehen. Außerdem kannst du per App deinen Motor weiter personalisieren und die einzelnen Unterstützungsstufen auf deine Vorlieben einstellen.

Können die Specialized E-Bikes auch in der Praxis überzeugen? Wir haben uns einige Modelle genauer angeschaut und stellen sie dir vor.

Das Specialized nicht nur sportliche Bikes, sondern auch Räder für die Stadt und den Alltag bauen kann, beweisen sie mit dem Turbo Vado. Trotzdem hat das Fahrrad einen dynamischen Charakter und Dank Unterstützungsmotor auch alles andere als langsam. 

Specialized lässt es sich an dieser Stelle natürlich nicht nehmen ihren eigenen E-Bike-Antrieb zu verbauen. Der Specialized 1.3 ist laut Angaben des Herstellers extra auf den Einsatz in der Stadt abgestimmt und passt seine Unterstützung an dein Fahrverhalten an. Mit 90Nm Drehmoment und einer maximalen Unterstützung von 380% macht der Motor jede noch so anspruchsvolle Tour zum Kinderspiel und ist dabei auch noch angenehm leise. Statt einer Kette verwendet Specialized nämlich einen Zahnriemen im Inneren des Motors. Beim Specialized E-Bike Vado wird das Antriebssystem mit einem 600Wh Akku kombiniert, welcher sich im Unterrohr des Rahmens befindet und für eine ordentliche Reichweite sorgt. 

Auch wenn das Vado 5.0 hauptsächlich für den Stadteinsatz konzipiert wurde, ist es definitiv kein langweiliges Bike. Der Aluminiumrahmen bringt dich in eine komfortable Sitzposition, aber du kannst dank spritzigem Handling trotzdem sportlich fahren. Zusätzlich hat Specialized das Vado mit einer SR Suntour NCX E25 Federgabel ausgestattet. Auch wenn du hier kein Performance-Wunder erwarten darfst, dämpfen die 50 mm Federweg Schläge und Unebenheiten etwas ab und verbessern so das Fahrgefühl und die Geländetauglichkeit. Die verbauten Antriebskomponenten aus dem Hause Shimano kennt man vor allem aus dem Mountainbike-Bereich. Hier setzt Specialized auf eine SLX Gruppe mit 11 Gängen und hat dem ganzen sogar ein XT Schaltwerk verpasst. Ein weiteres Ausstattungshighlight sind die hochwertigen Shimano XT Bremsen. Damit sich das Specialized Vado seinen Namen als Citybike auch verdient, kommt es mit praktischem Zubehör. Dazu gehört eine Klingel, eine Lichtanlage, ein Gepäckträger und ein Seitenständer. 

Die Bezeichnung Citybike wird dem Specialized E-Bike Vado eigentlich gar nicht so richtig gerecht, denn es kann deutlich mehr als dich nur in der Stadt von A nach B bringen. Auch auf Touren sorgt das E-Bike für viel Spaß und kann problemlos auch abseits der Straße bewegt werden. Dank der hochwertigen Ausstattung, welche allerdings auch ihren Preis hat, wird das Fahren mit dem Specialized Vado 5.0 zum Genuss.

Einer der größten Nachteile von E-Bikes ist das hohe Gewicht, welches sich schnell negativ auf das Handling des Fahrrads auswirken kann. Dass es auch anders geht, beweist Specialized mit dem Turbo Levo SL. 

Das leichtgewichtige E-Bike wird mit einem besonders kleinen Antriebssystem, dem Specialized SL 1.1, ausgestattet. Dieses liefert zwar vergleichsweise schwache Unterstützung, kann die Kraft, welche du aufs Pedal bringst, aber immerhin verdoppeln. Trotzdem musst du im Vergleich zum herkömmlichen E-MTB hier deutlich mehr Körpereinsatz zeigen, was aber nicht zwingend ein Nachteil ist. Ein ebenfalls kompakter Akku ist fest im Unterrohr des Rahmens verbaut und hat eine Kapazität von 320Wh. Zusätzlich kann ein Range Extender mit zusätzlichen 160Wh im Flaschenhalter angebracht werden und so die Reichweite noch etwas aufstocken. Da der Motor weniger Energie verbraucht, ist die Reichweite trotz des vergleichsweise kleinen Akkus nicht schlecht.

Optisch erinnert das Turbo Levo SL stark an das Specialized Stumpjumper und das ist auch kein Zufall. Specialized hat sich den Trail-Bike-Klassiker als Basis genommen und ihm etwas zusätzliche Power verpasst. Dadurch sind auch Fahrgefühl und Einsatzbereich sehr ähnlich. Verbaut sind eine Fox 34 Float Federgabel mit 150mm Federweg und Fox Float DPS Dämpfer mit 3-Stufen-Einstellung. Hinzu kommt eine SRAM NX Eagle 1×12 Schaltung, SRAM Guide R Bremsen mit 200 mm Scheibe vorne und 180 mm hinten sowie 29 Zoll Laufräder aus Aluminium. Für den doch recht ordentlichen Preis von knapp 6000 Euro lässt die Ausstattung leider etwas zu wünschen übrig. In der Praxis fährt sich das Turbo Levo SL aber sowohl bergauf und bergab sehr gut und fühlt sich sehr natürlich an.

Die Specialized E-Bikes sind technisch auf dem neuesten Stand und können mit ihren Antriebssystemen auf ganzer Linie überzeugen. Der Hersteller steckt viel Liebe in Details, was sich beim Gesamtpaket auszahlt. Preislich liegen die E-Bikes von Specialized etwas über Konkurrenten mit vergleichbaren Ausstattungen. 

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