Die Marke Campagnolo

Campagnolo gehört zu den traditionsreichsten Unternehmen im Rennradsport. Wir haben uns für unseren Test die Baugruppen des italienischen Herstellers angeschaut und gehen der Frage nach, ob sich das Unternehmen 80 Jahre nach seiner Gründung noch mit der Konkurrenz messen kann.

Campagnolo genießt ein hohes Ansehen in der Rennrad-Szene. Grund dafür ist unter anderem auch die lange Historie des Herstellers. Seit über 80 Jahren ist Campagnolo im Rennradsport aktiv und steht für hohe Qualität und Tradition. Im Vergleich zu anderen Herstellern hat Campagnolo keine günstigen Komponentengruppen im Angebot, weshalb man den Namen so gut wie nie an Rennrädern für Anfänger findet. Auch im Profisport genießen die Italiener eine gute Reputation, müssen sich aber in Sachen Marktanteil mittlerweile von der Konkurrenz geschlagen geben.

Zunächst schauen wir uns die Schaltungen von Campagnolo an. Im folgenden Abschnitt findest du Informationen über die technischen Details und darüber, wie sich die Komponenten in der Praxis schlagen.

Die Veloce ist die Einsteigergruppe von Campagnolo. Anders als bei anderen Herstellern bekommt man hier aber bereits ziemlich gute Performance fürs Rennrad. Schaut man auf die Konkurrenz, ist die Veloce ungefähr vergleichbar mit der Shimano 105 oder der SRAM Rival. Hier steht vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund. Die Veloce kommt mit einer 10-fach Kassette und einer Zweifach-Kurbel. Mit dem Campagnolo Ultra-Shift System kannst du bis zu 5 Gänge herauf- und 3 Gänge auf einmal herunterschalten. Mittlerweile wurde die Veloce aber von der Campagnolo Centaur 11-fach Gruppe mit höherer Übersetzungsbandbreite abgelöst.

Gehen wir etwas weiter nach oben im Produktsortiment von Campagnolo, finden wir die Chorus. Seit 2019 hast du bei der Chorus die Möglichkeit ein extra Ritzel zu bekommen und kommst damit auf eine 12-fach Kassette. Dadurch werden noch feinere Gangabstufungen ermöglicht. Wie man das so von Rennradgruppen kennt, steht die Chorus den Topgruppen von Campagnolo funktional nicht wirklich nach. Die Unterschiede machen sich hauptsächlich im Gewicht bemerkbar. Dafür ist die Chorus aber eben auch um einiges günstiger.

Die Record besteht ausschließlich aus Carbon und Aluminium und ist vergleichbar mit der Dura-Ace von Shimano. Auch hier setzt Campagnolo auf die 12-fach Kassette für feine Gangabstufung, was sich vor allem beim Anstieg bezahlt macht.

Als letztes wollen wir noch einen Blick auf die absolute Oberklasse von Campagnolo, die Super Record werfen. Tatsächlich tut sich hier im Vergleich zur Record nicht viel, aber die verwendeten Materialien sind nochmal hochwertiger. An der Super Record findest du Titan und Keramik, was das Gewicht noch weiter nach unten drückt.

Campagnolo ist mit der Zeit gegangen und hat neben den mechanischen Gruppen auch elektronische Schaltungen im Angebot. Versehen sind diese mit dem Zusatz EPS, was für Electronic Power Shift steht. Bisher sind die Schaltungen Chorus, Record und Super Record mit EPS verfügbar. Das elektronische System bietet unvergleichbare Schaltpräzision und lässt sich sehr leicht einstellen. Mithilfe einer App kannst du sämtliche Daten über deine Schaltvorgänge auslesen.

Tatsächlich hat Campagnolo sich erst vor kurzem dazu entschieden dem Trend der hydraulischen Scheibenbremsen zu folgen. Bisher ist die Disc Brake den Gruppen Chorus, Record und Super Record vorbehalten. Für die Entwicklung der Bremse hat sich Campagnolo den für Bremsen bekannten Hersteller Magura zur Hilfe geholt und das merkt man auch. Die Bremse ist sehr gut kontrollierbar und bei Bedarf auch kraftvoll genug, um schnell zum Stehen zu kommen. Selbst bei längeren Bremsvorgängen und der dadurch entstehenden Hitze performt die hydraulische Scheibenbremse weiterhin sehr gut, doch ein Haken gibt es dann doch. Bei zu hohen Temperaturen neigt die Bremsscheibe dazu sich zu verziehen und muss dann neu ausgerichtet werden. Das Ganze kann sogar dazu führen, dass die Bremsscheibe sich so stark verzieht, dass sie ausgetauscht werden muss. Hier sollte Campagnolo also unbedingt noch nachbessern

Wenn du absoluter Einsteiger bist und auf der Suche nach einer möglichst günstigen Rennradgruppe bist, dann wirst du bei Campagnolo wahrscheinlich nicht fündig werden. Dafür bietet der Hersteller umso mehr Auswahl im Fortgeschrittenen- und Profibereich und kann dort problemlos mit Konkurrenten wie Shimano und SRAM mithalten. Auch heute noch bringt das Unternehmen innovative Technik auf den Markt und ist mit seinen elektronischen Schaltungen auf dem neuesten Stand.

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