E-Bike Heckmotor
Während in den Anfangszeiten der Heckmotor noch als die sportliche Antriebsform schlechthin galt, wurde er im Laufe der Jahre sehr stark vom Mittelmotor verdrängt. Doch so langsam gewinnt der Hinterradantrieb wieder mehr an Beliebtheit. Woran das liegt? Ihr erfahrt es in unserem Beitrag zum Thema E-Bike Heckmotor, in dem wir außerdem einige E-Bikes mit dem Antrieb für euch getestet haben.
Wie unterscheidet sich der E-Bike Heckmotor zu anderen Antriebsformen?
Wie der Name schon verrät, ist der Heckmotor am hinteren Teil des Fahrrads angebracht, genauer an der Nabe des Hinterrads. Alternativen sind der Frontmotor, welcher dem Heckmotor recht ähnlich ist, aber sich am Vorderrad befindet und der Mittelmotor, welcher direkt am Tretlager positioniert ist.
Durchgesetzt hat sich der Mittelmotor. Hauptsächlich ist dafür die gute Gewichtsverteilung verantwortlich, die der Motor mit sich bringt. Der Antrieb sitzt mit seinem nicht unbeachtlichen Gewicht tief und mittig, wodurch sich auch der Schwerpunkt dorthin verschiebt und somit das Fahrgefühl und Handling verbessert.
Was spricht dann also noch für einen Heckmotor? Tatsächlich gewinnt der Heckmotor wieder etwas an Beliebtheit und Grund dafür sind Fahrer, die viel Wert auf ein ästhetisches E-Bike legen. Mit kleiner Bauweise können die Motoren in der Hinterradnabe versteckt werden und sind somit etwas unscheinbarer. Tatsächlich hat der Heckmotor auch nicht mit dem nervigen Tretwiderstand zu kämpfen, welcher vor allem beim Überschreiten der 25km/h Grenze auffällig ist. Insgesamt arbeitet der Hinterradnabenmotor sehr effizient und sorgt für eine direkte Kraftübertragung. Im Gelände hat der Mittelmotor aufgrund seiner guten Gewichtsverteilung klar die Nase vorn, aber bei City- und Trekkingbikes sowie Rennrädern findet der Heckmotor immer noch Verwendung.
E-Bike mit Heckmotor Test
Nun wollen wir natürlich auch noch einen Blick darauf werfen, wie die Heckmotoren bei E-Bikes eingesetzt werden. Dafür haben wir uns einige Modelle herausgesucht, die wir euch vorstellen möchten.
Orbea Gain D20
Rennräder mit E-Antrieb sind noch eine recht umstrittene Sache, doch viele große Hersteller versuchen sich trotzdem daran. So auch die spanische Marke Orbea mit dem Gain D20. Die zusätzliche Power kommt hier vom Mahle ebikemotion X35 Plus Antrieb, der bis 25km/h unterstützt. Wichtig ist an der Stelle zu sagen, dass dir der Motor nicht die gesamte Arbeit abnehmen soll, sondern nur leicht nachhilft. Gerade im Uphill macht sich das aber bemerkbar und erleichtert die Anstiege spürbar. Da es sich um einen Heckmotor handelt, ist der hohe Tretwiderstand nach der 25km/h Grenze, wie man ihn vom Mittelmotor kennt, kein Problem. Dann musst du aber trotzdem ausschließlich aus eigener Kraft treten und das Gewicht von Akku und Motor mitbewegen. Mit 13,6kg hält sich das zwar noch in Grenzen, ist aber doch schon ein Unterschied zu herkömmlichen Rennrädern. Ansonsten ist das Orbea Gain D20 aber recht ordentlich ausgestattet. Zum Einsatz kommen eine Shimano Ultegra Schaltung und hydraulische Scheibenbremsen.
Ob sich die E-Rennräder noch durchsetzen werden bleibt abzuwarten, es sind aber definitiv Fortschritte zu erkennen und es werden immer wieder ausgefeilte Lösungen gefunden, um die Schwachstellen zu beheben.
Hercules Alassio Pro
Als nächstes in unserem Heckmotor E-Bike Test haben wir das Hercules Alassio Pro. Dieses Mal handelt es sich um ein Trekkingrad, dass sich sowohl für den Alltag als auch Touren eignen soll. Für die nötige Unterstützung sorgt der SR Suntour Hinterradmotor, welcher mit dem 650Wh ordentlich Reichweite hat. Ebenfalls von SR Suntour ist die verbaute NEX Federgabel mit 25mm Federweg, die etwas mehr Komfort mit sich bringt und Ausflüge in leichtes Gelände angenehmer macht. Dazu tragen auch die großen 28 Zoll Laufräder bei, die Hindernisse leicht überrollen. Die hydraulischen Shimano BR-M395 Scheibenbremsen sorgen für genügend Bremskraft und funktionieren auch bei nassen Bedingungen noch zuverlässig. Für schnelle und präzise Schaltvorgänge sorgt außerdem die Shimano Deore Kettenschaltung. Passend zum Alltagssatz wird viel nützliches Zubehör verbaut. Dazu gehören eine Lichtanlage, Schutzbleche, ein Gepäckträger und ein Seitenständer.
Das Hercules Alassio Pro bietet ein gutes Gesamtpaket zu einem fairen Preis, welches für jede Menge Fahrspaß sorgt. Trotz des geringen Preises kann das Trekkingrad mit einem breiten Einsatzgebiet punkten.
Fazit
Obwohl die Mittelmotoren den Antriebsmarkt dominieren, haben auch die Heckmotoren noch ihren Platz. Er eignet sich für dich, wenn du Wert auf Ästhetik legst, ein Fan von Minimalismus bist, oder wenn eine direkte Kraftübertragung für dich von großer Bedeutung ist. Im Gelände ist der Mittelmotor aufgrund der guten Gewichtsverteilung aber die bessere Wahl.
Für weitere Informationen rund um E-Bikes und Fahrräder kannst du dir gerne weitere Artikel von uns anschauen. Beyond Move ist eine zukunftsorientierte Plattform, die es sich zum Ziel gesetzt hat Transparenz rund ums Thema Smart Mobility zu schaffen.
FAQ's – Wir beantworten eure häufigsten Fragen
Kann ich einen E-Bike Heckmotor nachrüsten?
Grundsätzlich sind Nachrüstkits mit Heckmotoren verfügbar, allerdings sollte der Umbau vorher gut überlegt sein. In der Regel ist es eine bessere Idee sich von seinem derzeitigen Rad zu trennen und sich dann ein fertiges E-Bike zu kaufen. Da die E-Bikes vor dem Verkauf ordentlich getestet werden, kannst du so sichergehen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.
Was kostet ein E-Bike mit Heckmotor?
E-Bikes mit Heckmotor sind bereits zu recht niedrigen Preisen verfügbar. Die günstigsten Citybikes mit Heckmotor gibt es bereits für 1500 Euro und teilweise sogar noch weniger.
Was gibt es beim E-Bike mit Heckmotor zu beachten?
Vor allem bei steilen Anstiegen solltest du mit dem Heckmotor aufpassen. Da der Schwerpunkt hier recht weit hinten ist, kann das Vorderrad am Berg bei starkem Treten schnell abheben.