Enduro E-Bikes
Enduro-Bikes zählen zu den beliebtesten Mountainbike-Gattungen. Attraktiv macht sie vor allem ihr breiter Einsatzbereich, welcher eine große Zielgruppe anspricht. Der Spaß steht im Vordergrund das gilt für Up- und Downhill, doch wie sieht das Ganze in der E-Bike-Version aus? Wir haben uns die Enduro E-Bikes etwas genauer angeschaut und verraten euch, wofür sie sich eignen. Außerdem stellen wir euch auch ein paar Modelle vor.
Enduro E-Bike vs. herkömmliches Enduro – Wo liegen die Vor- und Nachteile
Enduro-Bikes sollen möglichst vielseitig sein, aber hauptsächlich auf der Abfahrt für jede Menge Fahrspaß sorgen. Doch wie verhält sich das Ganze, wenn man die Allrounder noch mit einem E-Antrieb ausstattet? Wir haben uns mit dem Thema befasst, zeigen euch wo die Stärken und Schwächen liegen.
Vorteile
Der erste Vorteil liegt klar auf der Hand. Dank des Unterstützungsmotors erklimmst du Berge ohne große Anstrengung und kannst dir deine Kraft für den Trail sparen. So kannst du auf einer Tour mehrere Abfahrten genießen und deine Region ausgiebiger erkunden.
Da dir bergauf ein Großteil der Arbeit abgenommen wird, müssen in Sachen Federweg und Bereifung weniger Kompromisse eingegangen werden. Gewicht und Rollwiderstand spielen nun nur noch eine untergeordnete Rolle. Es gilt also: je mehr, desto besser. Üppige Fahrwerke mit extrabreiten Reifen sind kein Problem und kommen dir auf dem Trail mit viel Federweg und besonders gutem Grip zugute.
E-Bikes bringen zudem viele Vorteile, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. Die Antriebe verringern die Unterschiede in Sachen Fitness. So kommen sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Fahrer auf ihre Kosten und können die gemeinsame Tour genießen.
Nachteile
Der E-Motor hat zwar seine Vorzüge, macht aber nicht alles besser. Bergauf ist er zwar ein Segen, schränkt aber durch sein Gewicht den Fahrspaß auf der Abfahrt ein. Klar, der tiefe Schwerpunkt hat auch seine Vorzüge, allerdings bist du nicht so wendig und die Bremswege werden länger. Auch erfahrene Abfahrtsspezialisten sollten es zu Beginn erstmal ruhig angehen lassen und sich an die Fahreigenschaften gewöhnen.
Ein weiterer Nachteil ist der hohe Preis der E-Bike Enduros. Natürlich kommt der Aufpreis zunächst durch Motor und Akku zustande, aber auch die restlichen Komponenten müssen beim E-Bike angepasst werden. Durch das Gewicht wird der Rahmen stärker beansprucht und muss robuster gebaut werden. Das Gleiche gilt für Antriebskomponenten und die Bremsen, welche beim E-Bike besonders hart arbeiten.
E-Bike Enduro Test
Wie sieht denn so ein E-Enduro nun genau aus? Nachfolgend stellen wir dir einige Modelle vor, damit du weißt mit welcher Ausstattung du rechnen kannst.
Bulls E-Core EVO EN 27,5+
Das Bulls E-Enduro wird von einem Shimano Steps E8000 Motor angetrieben. Der Antrieb ist zwar schon einige Jahre alt, wurde aber mit Softwareupdates aktuell gehalten und kann sich immer noch sehen lassen. Beim Bulls E-Core EVO EN bietet er genügend Unterstützung, um jeden Uphill zu meistern, auch wenn der Motor im Vergleich zur Konkurrenz etwas schwächer ist. Die nötige Power liefert ein 375Wh Akku. Das hört sich zunächst erstmal nach nicht viel an, allerdings setzt Bulls auf das sogenannte TwinCore Batterie-System. Der Akku lässt sich leicht entnehmen und die Reichweite kann durch einen zusätzlichen Akku verdoppelt werden. Die RockShox Lyrik Ultimate Federgabel und der Fox Float X2 Factory Dämpfer spendieren dem E-Enduro 180mm Federweg und können sich auf dem Trail sehr gut sehen lassen. Wenn nötig, packen die hydraulischen Scheibenbremsen mit 203mm Discs kräftig zu. Die 12-fach-Schaltung des Bulls E-Core EVO EN besteht aus Shimano XT Komponenten und sorgt somit für knackige und schnelle Gangwechsel.
Wie von Bulls gewohnt sorgt das E-Core EVO EN für jede Menge Fahrspaß bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und konnte bereits beim Enduro E-Bike Test 2018 sehr gut abschneiden. Sowohl bergauf als auch bergab kann sich das E-Enduro sehen lassen und eignet sich mit seiner hohen Laufruhe auch für Einsteiger.
Specialized Turbo Levo Comp
Specialized ist schon seit vielen Jahren ein bekannter Name im Mountainbike-Bereich und hat auch in Sachen E-Bike einiges zu bieten. Dazu zählen zum Beispiel die hauseigenen Antriebe, welche auf den Motoren von Brose basieren und mit einer speziellen Software versehen werden. Beim Turbo Levo Comp sorgt der Specialized 2.1 mit 90Nm für ordentlich Vortrieb und meistert auch steile Anstiege problemlos. Dank neuem Software-Update läuft dieser jetzt sogar noch etwas leiser. Mit dem integrierten 700Wh Akku kannst du viele Kilometer fahren, ohne dir große Gedanken um deine Rest-Reichweite machen zu müssen. Etwas zurückhaltend ist das Specialized Turbo Levo Comp dann beim Fahrwerk. Die Fox Float 36 Rhythm und der Fox Float DPS Performance Dämpfer bieten 160mm Federweg. Bremsen und Schaltung sind dieses Jahr aus dem Hause Shimano. Die SLX Bremsen mit 4 Kolben und üppigen 203mm Bremsscheiben packen ordentlich zu und Bremsen dich auch bei hohen Geschwindigkeiten schnell ab. Genauso zuverlässig arbeitet die SLX 12-fach-Schaltung
Für einen Preis von 6.299 Euro bekommst du bei Specialized mit dem Turbo Levo Comp ein sehr hochwertiges E-Mountainbike für einen recht fairen Preis. Vor allem der Antrieb ist ein echtes Highlight und kann überzeugen.
Fazit
Enduro E-Bikes haben auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung. Dank motorisierter Unterstützung wird der bei Enduros sonst so wichtige Aspekt des Gewichts in den Hintergrund gerückt und die Ausstattung kann etwas üppiger und robuster ausfallen. Liebhaber von verwinkelten, kurvenlastigen Abfahrten müssen mit eingeschränktem Handling rechnen, dafür kleben die E-Bikes wegen des hohen Gewichts bei schnellen Passagen auf dem Trail und vermitteln viel Sicherheit, die auch Anfänger ansprechen dürfte.
Für weitere Informationen rund um E-Bikes und Fahrräder kannst du dir gerne weitere Artikel von uns anschauen. Beyond Move ist eine zukunftsorientierte Plattform, die es sich zum Ziel gesetzt hat Transparenz rund ums Thema Smart Mobility zu schaffen.
FAQ's – Wir beantworten eure häufigsten Fragen
Wie verlängere ich die Lebensdauer meines E-Bike-Akkus?
E-Bike-Akkus sind nicht günstig und haben eine begrenzte Lebensdauer. Um diese zu verlängern, solltest du den Akku nie vollständig entladen, vor extremen Temperaturen schützen und den Akku bei Nichtbenutzung entsprechend lagern. Schickst du dein Fahrrad beispielsweise in den Winterschlaf solltest du deinen Akku bei ca. 10 bis 20°C lagern und darauf achten, dass dein Akku sich währenddessen nicht vollständig entlädt.
Worauf sollte ich beim Antrieb eines E-MTB achten?
Im Gelände wirst du häufig auch mal mit steileren Anstiegen konfrontiert, weshalb ein hohes Drehmoment wichtig ist. Gleichzeitig sollte der Motor aber noch gut kontrollierbar sein und bei der Anfahrt nicht direkt für ein Abheben des Vorderrads sorgen. Bei guten Motoren kommt eine gute Sensorik zum Einsatz, die ein Anpassen der Unterstützung an die herrschenden Bedingungen ermöglicht.
Kann man mit dem Enduro E-Bike auch in den Bikepark?
Grundsätzlich werden sich hochwertige Enduro E-Bikes auch im Bikepark fahren lassen, was Sprünge angeht sollte man sich aber vorher gut beim Hersteller informieren und nachfragen, ob der Rahmen den Belastungen standhält. Ein Tipp für mehr Spaß auf der Abfahrt: Akku vorher herausnehmen, um das Gewicht zu verringern.