Mountainbike zum E-Bike umrüsten
Du bist glücklich mit deinem Mountainbike, aber wünschst dir etwas Unterstützung, wenn es bergauf geht? Oder bist du auf der Suche nach einer günstigeren Alternative zum E-MTB Komplettrad? In unserem Beitrag erfährst du, wann es sich lohnt dein Mountainbike zum E-Bike umzurüsten und worauf du beim Umbau achten musst.
Wann lohnt es sich ein Mountainbike auf E-Bike umzurüsten?
Viele ziehen es als günstige Alternative in Erwägung, ein Mountainbike mit E-Antrieb nachzurüsten. Fakt ist aber, dass sich so ein Umbau nicht immer lohnt, denn ein nachgerüsteter Motor wird sich an deinem Fahrrad nicht so gut anfühlen, wie bei einem fertigen E-Bike. Das Nachrüsten solltest du deshalb nur in Erwägung ziehen, wenn du bereits ein hochwertiges Mountainbike besitzt, von dem du dich nur ungern trennen möchtest.
Durch das zusätzliche Gewicht des E-Antriebs wird der Rahmen stärker belastet, weshalb sich das Nachrüsten nur bei stabil gebauten Mountainbikes lohnt, aber selbst hier gibt es keine Garantie. Auch Schaltkomponenten werden mehr beansprucht und nutzen sich schneller ab. Aufgrund der erhöhten Geschwindigkeit und des Gewichts sollten auch deine Bremsen zuverlässig sein. Scheibenbremsen sind ein Muss, vor allem beim Mountainbike.
Welcher Antrieb ist die beste Wahl, um ein Mountainbike umzurüsten?
Sowohl bei Kompletträdern als auch bei Nachrüstkits stehen dir drei verschiedene Antriebsformen zur Auswahl. Zum einen der Nabenmotor, welcher nochmal in Heck- und Frontmotor unterteilt wird und der Mittelmotor.
Der Frontmotor ist zwar am leichtesten nachzurüsten, wir würden aber davon abraten diese Antriebsform für den sportlichen Einsatz im Gelände zu wählen. Grund dafür ist die schlechte Gewichtsverteilung, für die der Vorderradmotor sorgt. Durch das hohe Gewicht auf der Vorderachse wird deinem Mountainbike die Agilität genommen. Hinzu kommt noch die zusätzliche Belastung auf die Federgabel, wodurch auch die Performance eingeschränkt wird.
Auch der Hinterradmotor ist nicht optimal für den Geländeeinsatz. Zwar ist die Gewichtsverteilung nicht ganz so schlecht wie beim Frontmotor, trotzdem wird das Handling negativ beeinflusst und besonders Kurvenfahrten werden dir weniger Freude bereiten. Vorteil des Motors ist aber die direkte Kraftübertragung, die für ein gutes Fahrgefühl sorgt.
Wie auch bei Kompletträdern ist der Griff zum Mittelmotor die beste Wahl. Mit dem tiefen und mittigen Schwerpunkt bleibt dein Fahrrad trotz des hohen Gewichts agil. Im Gegenzug ist der Mittelmotor aber auch am teuersten und am schwersten nachzurüsten. Grund dafür ist, dass das gesamte Tretlager ausgetauscht werden muss. Zusätzlich wird auch die Belastung auf die Schaltkomponenten und den Rahmen erhöht.
Ist es legal ein Mountainbike zum E-Bike umzurüsten?
Nimmst du den Umbau zum E-Bike selber vor, kannst du mit dem Fahrrad zwar am Straßenverkehr teilnehmen, allerdings verlierst du den Anspruch für Produkthaftung und die Gewährleistung für dein Fahrrad. Du solltest aber darauf achten, dass der von dir verbaute Motor lediglich bis 25km/h Unterstützung liefert und diese auch nur abgerufen wird, wenn du selber in die Pedale trittst. Werden diese Regelungen nicht eingehalten, gilt dein Mountainbike rechtlich nicht mehr als einfaches Fahrrad.
Lässt du den Umbau von einem Händler durchführen, kann dieser sich strafbar machen, da er dadurch selber zum Hersteller des Fahrrads wird und spezielle Testnormen erfüllt werden müssen. Diese nehmen viel Zeit und hohe Kosten in Anspruch und sind deshalb für den Verkäufer nicht tragbar. Nimmst du den Umbau selber vor, gilt das nicht, weil du eigenverantwortlich handelst.
Fazit
Der Umbau eines Fahrrads zum E-Bike ist an viele Bedingungen geknüpft und lohnt sich nur in den seltensten Fällen. Mit einem Komplettrad bist du auf der sicheren Seite und kannst dich darauf verlassen, dass alle Komponenten dem Antrieb gewachsen sind. Gerade beim Mountainbike sind die Belastungen noch größer, weshalb ein stabiles Fahrrad umso wichtiger ist. Willst du dein Mountainbike aber unbedingt zum E-Bike umrüsten, solltest du den Mittelmotor vorziehen, da er am besten für den Einsatz im Gelände geeignet ist.
Wenn du weitere Informationen zu E-Bikes suchst, dann wirf einen Blick auf unsere anderen Beiträge. Beyond Move ist eine unabhängige, zukunftsorientierte Plattform, die dir Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung bietet und Transparenz rund um Smart Mobility schafft.
FAQ's – Wir beantworten eure häufigsten Fragen
Worauf muss ich beim Kauf eines E-Bike-Motors achten?
Technische Details, die beim E-Bike-Motor angegeben werden, sind das Drehmoment und die Leistung. Die Leistung ist allerdings gesetzlich bei 250W begrenzt und somit bei nahezu allen Antrieben identisch. Das Drehmoment gibt Auskunft darüber, wie kraftvoll der Motor ist und beeinflusst vor allem die Beschleunigung. Weitere wichtige Aspekte sind der Unterstützungsgrad und die Unterstützungsstufen, welche Einfluss auf das Fahrgefühl haben.
Wie viel Kapazität sollte der Akku bei einem E-Bike haben?
Die Akkukapazität ist vor allem eine Frage des Einsatzgebietes. Mehr Wattstunden bedeuten natürlich mehr Reichweite, gleichzeitig aber auch mehr Gewicht und ein höherer Preis, weshalb der größte Akku nicht automatisch die beste Wahl ist.
Ist es möglich ein E-Bike ohne Akku zu fahren?
Wenn sich der Akku während der Fahrt vollständig entleert, kannst du trotzdem weiterfahren. Da ein E-Bike in der Regel aber etwas schwerer ist als ein herkömmliches Fahrrad ist das Fahren ohne Akku sehr anstrengend, vor allem wenn es bergauf geht.